Wildtiere im Serengeti-ParkLöwe | Panthera leo
Früher waren Löwen über ganz Afrika, mit Ausnahme der Regenwälder und der Sahara, verbreitet. Vor und während der Eiszeiten bewohnten sie zudem ganz Europa und große Teile Asiens. Heute gibt es noch eine Gruppe im Gir-Nationalpark in Gujarat (Indien) und noch einige Populationen südlich der Sahara. In den afrikanischen Nationalparks stehen die Löwen unter völligem Schutz. Löwen und Tiger unterscheiden sich in zwei Verhaltensweisen ganz besonders: Löwen leben im Rudel und bleiben stets eng zusammen, wohingegen Tiger wahre Einzelgänger sind.
Zudem brüllen Löwen in der Nacht lautstark. Dieses Gebrüll markiert das Revier eines Rudels.
Wenn Du unsere Löwen im Serengeti-Park siehst, wirst Du Dich vielleicht wundern, warum sie so entspannt im Gehege herumliegen. Auch in freier Wildbahn entwickeln Löwen keinen starken Bewegungsdrang, um Energie zu sparen. Sie verbringen nur wenig Zeit mit Fressen und schlafen bis zu 20 Stunden am Tag. Das Jagen der Beute ist für sie eine kurze Angelegenheit und dauert nur wenige Minuten. Dabei kommt dem Löwen seine ausgezeichnete Tarnfarbe zur Hilfe. Er ist schon gut getarnt, wenn das Gras nur dreißig Zentimeter hoch ist. Löwen jagen mit Vorliebe in der Abend- und Morgendämmerung
können aber auch am Tage Beute machen. Besonders gern legen sich Löwen an Wasserstellen auf die Lauer. Beutetiere sind Zebras und Antilopen. Bei der Jagd arbeiten die Löwen mit verteilten Rollen: Mehrere Weibchen legen sich auf die Lauer oder schleichen sich vorsichtig gegen die Windrichtung an ihre Opfer an. Ein Weibchen hat die Aufgabe, einzelne von der Herde entfernte Beutetiere anderen Weibchen zuzutreiben. Gewöhnlich erlegen Löwen ihre Opfer schon beim ersten Angriff, allerdings sind nur 15 bis 30 Prozent der Angriffe erfolgreich. Ein Biss genügt, um die Halswirbelknochen zu brechen. Gelingt der erste Angriff nicht, lässt der Löwe gewöhnlich von seinem Opfer ab. Am Riss versammelt sich das ganze Rudel. Hier herrscht eine strenge hierarchische Ordnung. Oft gehen dabei die jüngeren und schwächeren Tiere ganz leer aus. Viele weichen zurück, wenn der ranghöchste Löwe hinzutritt.
Der Revierinhaber markiert immer wieder aufs Neue die Grenzen seines Territoriums mit dem Duft seines Urins. Die wesentliche und kraftraubende Arbeit des Rudelanführers ist die geruchliche Markierung des Territoriums sowie die Verteidigung des Rudels gegen fremde Männchen, die Revier und Löwinnen übernehmen wollen.