Wildtiere im Serengeti-ParkWeisser Löwe
Erst in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts bekam ein Mensch erstmals wieder diese königlichen Tiere zu Gesicht. In der Gegend des südafrikanischen Krüger Nationalparks, später mehrmals im Timbavati Game Reserve. Timbavati ist ein privates Wildschutzgebiet ohne Zaunbegrenzungen an der Westgrenze des Krüger Nationalparks. Der „Global White Lion Protection Trust“ (WLT) hat 2008 eine Wiedereinführung eines Rudels Weißer Löwen in Timbavati durchgeführt, um das weiße Gen in der Wildbahn zu erhalten.
Das Rudel, das ausschließlich aus Weißen Löwen besteht, jagt erfolgreich und zieht seinen Wurf Jungtiere in der Wildbahn ohne menschliche Hilfe groß. Weiße Löwen sind lebende Fabeltiere. Sie sind eine seltene Variante der bekannten braunen Löwen. Weiße Löwen haben als genetische Besonderheit, ein weißes bis cremefarbenes Fell und strahlend blaue Augen, nicht rot wie bei Albinos. Nach dem Tiger ist der Löwe die zweitgrößte Katze und damit das größte Landraubtier Afrikas. Ein Löwenmännchen hat eine Kopf-Rumpf-Länge von 1,70 bis 2,50 Metern, eine Schulterhöhe von etwa 1,20 Metern und eine Schwanzlänge von rund einem Meter. Ausgewachsene männliche Tiere kommen auf ein durchschnittliches Körpergewicht von 225 Kilogramm. Weibchen sind mit 1,40 bis 1,75 Metern Kopf-Rumpf- Länge, einer Schulterhöhe von einem Meter, einem 85 Zentimeter langen Schwanz deutlich zierlicher und haben ein Körpergewicht von rund 150 Kilogramm. Im Schnitt haben Löwen eine größere Schulterhöhe als Tiger, sind aber insgesamt etwas kürzer. Die größten Löwen leben heute im südlichen Afrika, die kleinsten in Asien. Männliche Exemplare haben zudem eine lange Mähne, die im Fall der Weißen Löwen eine cremefarbene bis weiße Färbung aufweist. Nördlich der Sahara starb die Art in den 1940erJahren aus, ebenso wurden die asiatischen Löwenpopulationen während des 20. Jahrhunderts nahezu vollständig vernichtet. Löwen sind anpassungsfähig und kommen in einer Vielzahl von Habitaten vor. Der bevorzugte Lebensraum des Löwen ist die Savanne, doch kommt er auch in Trockenwäldern und Halbwüsten vor. Niemals findet man ihn in dichten, feuchten Wäldern oder wasserlosen Wüsten. Deshalb fehlt die Art naturgemäß in den zentralafrikanischen Regenwäldern und den trockensten Wüsten Nordafrikas und Vorderasiens. Die Bezeichnung „Wüstenkönig“ ist somit nicht zutreffend. Löwen erreichen ihre soziale Geschlechtsreife im Alter von zwei bis drei Jahren, ihre physiologische mit 18 Monaten. Auch wenn ein Männchen die Spitze der Rangordnung einnimmt, kann es sich mit einem Weibchen nur mit dessen Zustimmung paaren. Nach einer Tragzeit von etwa vier Monaten bringt die Löwin – abseits vom Rudel und versteckt – ein bis vier blinde Junge zur Welt, die jeweils etwa 1,5 Kilogramm wiegen und 50 Zentimeter groß sind. Die Lebensdauer eines Löwen kann 14 bis 20 Jahre betragen. In der Regel erreichen jedoch nur Weibchen ein solches Alter. Männchen werden lange vorher von einem jüngeren Konkurrenten getötet oder vertrieben, finden kein Rudel mehr und verhungern. Häufig werden sie daher nicht älter als sieben bis zwölf Jahre. Im Zoo haben manche Löwen jedoch bis zu 34 Jahre gelebt.